Veranstalter und Referenten vor dem Logo der Katernberg-Konferenz, von links: Franz B. Rempe (Werbegemeinschaft Stoppenberg), Siegfried Brandenburg (Schonnebecker Werbeblock), Reinhard Hochkirchen (HausCard Immobilien), Prof. Hans-Peter Noll (Stiftung Zollverein), Tamara Pater, Vladislav Seifert (beide Gesundheitskiosk), Johannes Maas (Katernberger Werbering) und Moderator Thomas Körzel. Foto: Frank Zimmers

53. Katernberg-Konferenz diskutierte Zukunftsthemen

by Franz B. Rempe

Veranstalter und Referenten vor dem Logo der Katernberg-Konferenz, von links: Franz B. Rempe (Werbegemeinschaft Stoppenberg), Siegfried Brandenburg (Schonnebecker Werbeblock), Reinhard Hochkirchen (HausCard Immobilien), Prof. Hans-Peter Noll (Stiftung Zollverein), Tamara Pater, Vladislav Seifert (beide Gesundheitskiosk), Johannes Maas (Katernberger Werbering) und Moderator Thomas Körzel. Foto: Frank Zimmers

Zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Pause trafen sich jetzt Akteure und Akteurinnen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zur 53. Katernberg-Konferenz auf dem Welterbe Zollverein. „Wir freuen uns, endlich wieder in einer Präsenzveranstaltung die wichtigen Themen in unseren Stadtteilen diskutieren zu können“, sagt Johannes Maas, Sprecher der Organisatoren aus den Werbegemeinschaften Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg.

Gleich zu Beginn der Konferenz zog der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Zollverein, Prof. Hans-Peter Noll, eine überaus positive Bilanz der vergangenen 20 Jahre des Welterbes Zollverein. In seinem Vortrag machte er aber besonders das große Zukunftspotenzial des Welterbes deutlich. Mit einer Größe von 100 Hektar ist es das größte UNESCO-Welterbe in ganz Europa. Inzwischen sind auf dem Gelände 40 Unternehmen mit über 1.400 Beschäftigten angesiedelt. „Hier kann man Wandel erleben und erleben, wie Transformation funktioniert“, betont Noll. Zollverein ist weit mehr als Denkmal und Wirtschaftsstandort.

Neben dem Ruhrmuseum, dem „schönsten Heimatmuseum Deutschlands“ wie Fachleute sagen, ist das Welterbe zugleich Standort für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Dazu gehört die Folkwang-Design-Hochschule mit rund 450 Studierenden genauso wie die Kindertagesstätten mit 250 Kindern aus 18 Nationen. Ganz neu ist das „Schülerlabor der Künste“, das einzige dieser Art in Deutschland. Zollverein ist darüber hinaus zugleich Spielort für zahlreiche kulturelle und auch sportliche Veranstaltungen.

Nachbarn sollen sagen: „Das ist mein Zollverein“

Besonders stolz sind die Verantwortlichen über die erfolgreiche Entwicklung auf dem Gebiet des Tourismus. 1,6 Millionen Besucher zählt das Welterbe im Jahr. Und das Magazin National Geographic nahm es kürzlich in seine Liste der weltweit Top 25 touristischen Ziele auf.
Besonders am Herzen liegt Noll aber die enge Verbindung zu den Menschen in den umliegenden Stadtteilen. Mit dem gemeinsamen Projekt der Zeitung „Glück auf Nachbarschaft“ habe man nun einen neuen direkten Kanal für den Dialog gefunden. Mit zahlreichen weiteren Projekten wie der Aktion „Aus Grau mach Bunt“, bei der Kinder die Telekom-Verteilerkästen im Stadtbezirk bemalen, unterstützt Zollverein die Arbeit der Akteure vor Ort. Dazu gehört auch das traditionelle große Zechenfest, das vom 23. bis 25. September gemeinsam von der Stiftung und den drei Werbegemeinschaften veranstaltet wird. „Wir möchten, dass die Menschen in unserer Nachbarschaft sagen: Zollverein, das ist mein Welterbe“, hebt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung abschließend hervor.

Katernberger Gesundheitskiosk startet im Herbst

Als zweites Thema stand die Entwicklung in Sachen „Gesundheitskiosk“ auf der Tagesordnung. Tanja Rutkowski vom Mitgesellschafter CSE, der Caritas-SkF gGmbh, und die Mitarbeitenden im Gesundheitskiosk, Tamara Pater und Vadislav Seifert stellten ihr Projekt ausführlich vor. Tanja Rutkowski wies noch einmal ausdrücklich daraufhin, dass der Gesundheitskiosk kein Ersatz für die Krankenhäuser in Altenessen und Stoppenberg sein soll und auch nicht sein wolle. Er sei nur ein Baustein von insgesamt sieben Teilprojekten im Gesamtprojekt zur besseren „Gesundheitsversorgung im Essener Norden“. Getragen wird das Gesundheitskiosk zu 50 Prozent von den Krankenkassen und zu 50 Prozent von der Stadt.

In Altenessen startete der Gesundheitskiosk in der Alten Badeanstalt im April dieses Jahres. Inzwischen wurden dort etwa 130 Klientinnen und Klienten in rund 300 Beratungsgesprächen betreut. Stand in Altenessen sehr schnell die Alte Badeanstalt als zentraler Standort zur Verfügung, so sei es im Stadtbezirk VI nicht leicht gewesen, einen geeignetes Ladenlokal zu finden, so Rutkowski. Doch schließlich habe jetzt einen Standort im Meybuschhof 43 in Katernberg gefunden werden können, der noch modernisiert und den Anforderungen wie Barrierefreiheit entsprechend umgebaut werde. Die Eröffnung soll noch im Herbst stattfinden. Insgesamt stünden dann für beide Standorte sechs Berater und Beraterinnen zur Verfügung. „Sie werden je nach Bedarf flexibel eingesetzt“, sagt Rutkowski.

Lebhafte Diskussion über die Vermarktung von Ladenlokalen

Im abschließenden Konferenzthema ging es um den Leerstand von Ladenlokalen in den Stadtteilen des Bezirks Zollverein. Nicht als Vortrag, sondern in einem lockeren Gespräch erörterten Moderator Thomas Körzel und der Immobilienexperte Reinhard Hochkirchen, Leiter Ruhrgebiet der HausCARD Immobilien, Essen, innovative Ideen zur Vermarktung von Ladenlokalen und Gewerbeimmobilien. Auch wenn Vertreter der drei Stadtteile die Situation der Einkaufsstraßen als durchaus zufriedenstellend beurteilten, gäbe es dennoch in jedem Stadtteil Sorgenkinder in Bezug auf Aussehen und Vermietung einzelner Handelsflächen, erklärte Körzel. Eine Möglichkeit Leerstände zu reduzieren, bestehe durch Nutzung des Förderprogramms des Landes NRW: „Sofortprogramm Innenstädte und Zentren“, erläuterte Hochkirchen. Das Programm stelle Zuschüsse bereit und ermögliche so – gemeinsam mit zeitlich befristeten Mietminderungen der Eigentümer – Start-up-Unternhemen, Flächen zu einem günstigen Kurs anzumieten.

Weitere innovative Ideen wie beispielsweise Pop-up Stores, also die kurzfristige Anmietung von Handelsflächen für Wochen bis Monate oder neue Konzepte wie Unverpacktläden sieht Reinhard Hochkirchen als Lösung eher kritisch. Aus seiner Sicht ist die Einbeziehung der Eigentümer von großer Bedeutung. „Sie haben eine ganz besondere Verantwortung“, hob der Immobilien Fachmann hervor. Auch die noch engere Einbeziehung des Leuchtturms Zeche Zollverein und Handelsideen, die online Geschäft und stationären Einzelhandel verbinden, könnten weitere Impulse schaffen. Verbunden mit Parkmöglichkeiten für PKW, aber auch eine zu schaffende Infrastruktur für E-Bikes (Ladestation und Fahrradständer) erhöhe die Attraktivität des Einzelhandels in den Quartieren. Die abschließende Diskussion zu diesem Thema verlief äußerst lebhaft und verdeutlichte die großen Herausforderungen, die die Reduzierung von Ladenlokal-Leerständen mit sich bringen.

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